Aus- und Weiterbildung

Berufsbildung:

1929 wird sog. „Indisches Hanf“ in Deutschland erstmals in den Vorläufer des Betäubungsmittelgesetzes aufgenommen. Das Warum ist an dieser Stelle nicht wichtig. Die Folgen sind es jedoch: während Hanf im 19. Jahrhundert noch eine große wirtschaftliche Bedeutung hatte, begann damit eine über 70 Jahre währende Hanf-Prohibition in Deutschland, die nach dem Ende des 2. Weltkrieges allumfassend wurde.

Erst seit 1996 ist der Anbau von Nutzhanf wieder erlaubt, hat sich seitdem jedoch kaum entwickelt. Schuld daran ist auch über die Jahre verloren gegangenes Wissen über Anbau und Verarbeitung. Ganze Berufsbilder sind verschollen.

Berufliche Erstausbildung:

Im Bereich der Berufsbildung gilt es zu untersuchen, welche künftigen Berufsbilder in einem Bereich mit wieder wachsender wirtschaftlicher Bedeutung relevant sind und welche daraufhin neu entwickelt werden müssen.

Das Linnaeus Kompetenzzentrum Hanf kann hierbei auf eine hohe Expertise auf dem Gebiet curricularer und didaktischer Entwicklung bauen. Dem Designforschungsansatz entsprechend werden die hierfür relevanten Akteursgruppen (Unternehmen, Ausbildungspersonal, Auszubildende) eingebunden.

Berufliche Weiterbildung:

Die für den Aufbau eines neuen Wirtschaftszweiges nötigen Fachkräfte können mit – durchaus auch niedrigschwelligen – Zusatzqualifikationen (z.B. im Bereich des Anbaus) gewonnen werden. Dies bietet Chancen auch für Menschen, die bislang wenig kompatibel mit den Bedürfnissen des bestehenden Arbeitsmarktes sind.

Die Entwicklung und Ausgestaltung von Weiterbildungsmodulen gehört zur Kernkompetenz des Linnaeus Kompetenzzentrum Hanf. Dies spiegelt sich auch in der Beteiligung unserer Akteure im BNE-Partnernetzwerk Berufliche Aus- und Weiterbildung der Deutschen UNESCO Kommission wider.

Hochschulbildung:

Die akademische Bearbeitung von Hanf in Forschung und Lehre hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Dennoch ist Hanf in dieser Hinsicht ein Nischenthema und wird überwiegend als solches in bestehenden Forschungszweigen behandelt. Im Hinblick auf die künftige Bedeutung der Hanfindustrie ist es an der Zeit, Forschung und Lehre systematisch an diese Bedeutung heranzuführen.

Das Linnaeus Kompetenzzentrum Hanf macht es sich zur Aufgabe, diesen Systematisierungsprozess durch die Entwicklung eines 2-jährigen Masterstudienganges (M.Sc.) anzustoßen, in Zusammenarbeit mit Hochschulen zu akkreditieren und als Studiengang zu etablieren. Auch hier werden relevante Akteursgruppen (z.B. Studierende) in den Entwicklungsprozess eingebunden.