Produktentwicklung

Produktentwicklung als Schlüssel

Ohne Weiterverarbeitung des Rohstoffs kein Anbau – und ohne Anbau der Klimapflanze Hanf keine Weiterverarbeitung. Erst durch die Entwicklung marktfähiger Produkte entsteht Wertschöpfung, Akzeptanz und wirtschaftliche Relevanz.

Die Produktentwicklung ist daher das Herzstück der industriellen Transformation von Cannabis sativa L.. Sie verbindet Forschung, Technologie und Marktmechanismen, um nachhaltige Alternativen zu konventionellen Materialien zu schaffen.

Das Linnaeus Kompetenzzentrum Hanf konzentriert sich auf die Entwicklung und Validierung von Produkten, die Hanf als nachhaltigen, regional verfügbaren und CO₂-bindenden Rohstoff nutzen – und damit einen messbaren Beitrag zum Klimaschutz und zur Stärkung der Bioökonomie leisten.

Mit Hanf Abhängigkeiten reduzieren

Die Produktentwicklung des Linnaeus Kompetenzzentrum Hanf folgt einem interdisziplinären Ansatz, der wissenschaftliche Erkenntnisse mit industrieller Praxis verbindet. Ziel ist es, durch die Nutzung von Cannabis sativa L. neue Wege für eine biobasierte, resiliente Wirtschaft zu eröffnen – und zugleich die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen, synthetischen Materialien und importierten Lieferketten zu reduzieren.

Im Mittelpunkt stehen fünf Innovationsfelder:

Biobasierte Werkstoffe und Zelluloseanwendungen
Entwicklung von Materialien auf Basis der in Hanf enthaltenen Zellulose – etwa für biopolymere Strukturen, nachhaltige Verpackungen oder intelligente Funktionswerkstoffe. Der Fokus liegt auf der Substitution erdölbasierter Produkte durch CO₂-bindende, recycelbare Alternativen.

High-Tech und Funktionsmaterialien
Erforschung und Nutzung der physikalischen und chemischen Eigenschaften von Hanf für High-Tech-Anwendungen, z. B. in der Sensorik, Nanotechnologie, Elektronik oder Raumfahrt. Die besondere Molekularstruktur und Leitfähigkeit bestimmter Hanfkomponenten eröffnen neue Einsatzfelder in Forschung und Industrie.

Medizin und Medizintechnik
Entwicklung und Anwendung von Hanf-basierten Substanzen, Extrakten und Biomaterialien in Pharmazie, Biotechnologie und Medizintechnik – von biokompatiblen Trägermaterialien über Wundauflagen bis zu Wirkstoffsystemen.

Baustoffe und Architektur
Weiterentwicklung von Hanf-basierten Baustoffen mit Fokus auf Energieeffizienz, Klimaneutralität und Kreislauffähigkeit – insbesondere in den Bereichen Wärmedämmung, Akustik und Leichtbau.

Technologietransfer und Prototyping
Umsetzung von Forschungsergebnissen in Pilotanwendungen, Prototypen und marktfähige Produkte. Dabei werden Industriepartner in alle Entwicklungsphasen einbezogen, um Innovationen gezielt in die Praxis zu überführen.

Diese Arbeitsschwerpunkte machen Hanf zu einem Schlüsselrohstoff einer unabhängigen, klimaneutralen und technologisch zukunftsfähigen Industrie.